Ihr Job, ein Albtraum?

„Was, wenn Seitensprünge keinerlei negativen Konsequenzen nach sich ziehen würden? Wären wir dann alle ehrlicher zueinander?“

Mashaal Omary

Die Wissenschaft geht davon aus, dass der Mensch nicht für die Monogamie geschaffen ist. Vielleicht gibt es ja bei dir im Freundes- oder Bekanntenkreis sehr anschauliche Beispiele, die diese These untermauern. Vielleicht bist du aber auch aktuell selbst von dem Thema betroffen und suchst nun nach einer Antwort auf die Frage, ob die Liebe noch eine Chance hat?

In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit den Ursachen von Untreue und wie man als Paar einen Seitensprung überwinden kann.

Laut einer erst kürzlich erschienen EU-weiten[i] Studie stehen die Deutschen mit dem Ableisten von Überstunden an der Spitze, im Vergleich zu den europäischen Nachbarstaaten.
Zeitgleich entdeckt man morgens auf dem Weg zur Arbeit an Münchner Zeitungsständen immer mehr Schlagzeilen mit den Aussagen, wie krank uns unsere Arbeit mittlerweile macht.
Leiden auch Sie derzeit unter Ihren aktuellen Arbeitsbedingungen? Dann sind Sie, wie Sie vielleicht schon medial erfahren haben, nicht alleine mit diesem Problem.
Immer mehr Menschen leiden Jobbedingt an Erschöpfung, Depressionen oder psychosomatischen Erkrankungen.

Eine dauerhafte Überlastung kann sich auf Gesundheitsbereiche und somit auch auf Ihr Verhalten wie folgt auswirken:

  • Somatische Beschwerden: Appetitlosigkeit/Heißhunger, Schlafstörungen, Herz- und Kreislaufbeschwerden, Antriebslosigkeit, Rücken- und Kopfschmerzen, sexuelle Probleme, Störungen des Magen-Darmtraktes, Muskelzuckungen und vieles mehr.
  • Psychische Symptome: Innere Unruhe, Ängste, Gereiztheit, Niedergeschlagenheit, Leistungsabfall, Denkblockaden bzw. Konzentrationsschwierigkeiten.
  • Emotionale Symptome: Wachsende Unzufriedenheit mit der eigenen Arbeitsleistung. Ängste, Niedergeschlagenheit, zunehmender Zynismus und der Verlust von Mitgefühl gegenüber Kunden oder Kollegen: “Ach! Heute ist Ihr erster Arbeitstag? Herzlich Willkommen. Aber sind Sie sich auch wirklich sicher, dass Sie diesen Job hier machen möchten? Wenn ich Sie wäre, würde ich mir das noch einmal gründlich überlegen.“

Folgende Ursachen begünstigen diesen Zustand:

  1. Eine Selbstoptimierung ist in Ihrem Job nicht mehr möglich: Immer mehr Arbeitsaufträge des Arbeitgebers – bei gleichzeitig fehlenden Einflussmöglichkeiten durch Sie als Arbeitnehmer.
  2. Mangelnde Anerkennung und Lob seitens Ihres Chefs.
  3. Ein kontinuierlich steigender Leistungswettbewerb und Konkurrenzkampf innerhalb Ihres Teams.
  4. Das Ableisten von Überstunden ist in Ihrem Arbeitsfeld mittlerweile völlig normal. Wenn Sie mal innerhalb Ihrer Arbeitszeit gehen, fragt der ein oder andere Kollege verblüfft: “Wie, du gehst? Jetzt schon?“
    Dies kann bei Ihnen das unsichere Gefühl erzeugen, dass Sie nicht so hart und diszipliniert wie die Anderen arbeiten. Was wiederum Angst macht, da Sie ja nicht als der durchlässige und untätige Mitarbeiter gelten möchten.
  5. Der Stress in Ihrer Arbeit wirkt sich zunehmend auf Ihr Privatleben aus. Sie vernachlässigen Ihren Partner, Familie und Freunde. Andererseits erwarten Sie in Ihrer Freizeit, dass der erlebte Stress durch diese kompensiert wird. Wenn das nicht ausreichend gelingt, entsteht auf Dauer das beklemmende Gefühl, über gar kein erfüllendes Privatleben zu Verfügen. Ein Teufelskreis.
  6. Der Gedanke, dass Sie keine Alternativen haben und da draußen keine besseren Jobangebote zur Verfügung stehen. Sie fühlen sich gefangen und ausgeliefert. Gezwungen Ihrem Job weiter nach zu gehen, weil Sie ja schließlich von irgend etwas leben müssen.
  7. Die Hoffnung, dass der aktuelle Arbeitsanfall nur ein momentaner Zustand ist und es eigentlich nur noch besser werden kann – obwohl, wenn Sie länger darüber nachdenken, Sie die Situation gar nicht anders kennen.
  8. Das Gefühl, dass Sie sich nicht krankmelden oder Urlaub nehmen können, weil Sie ja gebraucht werden. Sie können Ihre ebenfalls angeschlagenen Kollegen, schließlich nicht im Stich lassen. „Es geht schon irgendwie. Eine heiße Brühe, kann ich auch hier zu mir nehmen.“
  9. Die innere Gewissheit, dass die Erschöpfung nicht nur allein mit Ihrer Arbeitstätigkeit zusammen hängt, sondern auch damit, dass Sie sich nicht genug abgrenzen können. Bzw. Ihr Selbstwertgefühl sich vor allem über Ihre beruflichen Leistungen definiert. „Bei einem neuen Job, bin ich wieder der Anfänger und muss mich neu beweisen. Bin ich dann noch gut genug?“

Es gibt vielfältige Methoden um der Erschöpfung dauerhaft entgegenzuwirken:

  1. Warten Sie nicht erst, auf den völligen Kollaps, bevor Sie eine Beratung, Coaching oder ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Der Genesungsprozess dauert dann sichtlich länger und wenn Sie schon kaum Einfluss auf die anfallenden Arbeitsaufträge haben, dann doch zumindest die Verantwortung für die eigene Gesundheit.
  2. Planen Sie sich öfters kleine Auszeiten in Ihrem Arbeitsalltag ein, um Ihren Kopf wieder frei zu bekommen. Stehen Sie von Ihrem Arbeitsplatz auf und machen Sie Dehnübungen oder verabreden Sie sich auf eine kleine Kaffee oder Tee mit ihren Kollegen. Das kann auch dauerhaft das Arbeitsklima innerhalb Ihres Teams verbessern und zu mehr Zusammenhalt führen.
  3. Machen Sie in Ihrer Freizeit etwas für sich. Klingt einfach, ist es aber nicht. In der Freizeit erledigt man häufig Tätigkeiten (Wohnung putzen, die Schwiegereltern besuchen, einkaufen etc.), die unter der Woche liegen geblieben sind. Gönnen Sie sich einen tollen Restaurantbesuch oder schicke Schuhe und sagen Sie sich: “Weil ich es verdient habe.“
  4. Versuchen Sie am Freitag früher aus der Arbeit zu gehen, um etwas mehr von Ihrem Wochenende zu haben – auch wenn vom Ein oder Anderen Arbeitskollegen ein Seitenhieb kommen könnte. Das Gute an Überstunden ist, dass diese auch wieder abgebaut werden müssen.
  5. Überlegen Sie sich, ob es trotz des Arbeitsalltages nicht doch möglich ist, am Abend einen Entspannungskurs zu belegen. Viele Kurse werden mittlerweile auch kostenlos von den Münchner Krankenkassen angeboten, wie zum Beispiel autogenes Training, Qi Gong, Yoga oder Meditation.
  6. Gucken Sie sich aktuelle Stellenangebote zu Ihrem Tätigkeitsfeld an. Nur so können Sie feststellen, ob es nicht doch weitere attraktive Berufsmöglichkeiten für Sie gibt.
  7. Last but not least:
    Schreiben Sie sich zu zwei Fragen, Antworten und Argumente auf:
    Was hält mich in meiner Arbeit?
    Was zieht mich weg?
    Durch das Visualisieren, können Ihre Gedanken, Ängste und Sorgen verdeutlicht und ggf. aufgelöst werden. Ziel dieser Methode ist es, dass Sie feststellen, welche positiven bzw. negativen Aspekte Ihrer Tätigkeit überwiegen und ob es sich somit für Sie weiterhin lohnt, an diesem Job fest zu halten oder es ja vielleicht langsam Zeit wird, aus dem Albtraum zu erwachen.

[i] Statistik der Europäischen Beobachtungsstelle für die Entwicklung der Arbeitsbeziehungen (Eiro), Juni 2014

Feel loved
Mashaal

Schlusswort

„Alte Gewohnheiten sollten dann verändert oder gebrochen werden, wenn sich diese bisher belastend auf Sie auswirken. Das Wichtigste an Weihnachten ist doch, dass Sie Zeit im Kreise Ihrer Liebsten verbringen können, denn „erst wenn Weihnachten im Herzen ist, liegt Weihnachten auch in der Luft.“

William Turner Ellis